Schweden | ||
Kyrkstad - Kirchstädte in Schweden Mit dem Beginn des Protestantismus 1593 wurde auch die Kirchenbesuchspflicht um 1650 eingeführt. Abhängig von der Entfernung des Wohnortes zur Kirche wurde eine Anzahl im Jahr festgelegt und bei Missachtung mit einer Geldstrafe belegt. Dieses und weite Wege ließen Übernachtungsmöglichkeiten unweit der Kirchen entstehen, die heute noch genutzt werden. Viele sind geschützte Kulturdenkmäler und stehen an Kirchenfeiertagen oder zum Markt Ende Juni offen. Die folgenden Beispiele sind die 10, die ich bereits besucht habe. Von den ehemals 71 Kirchstädten in Schweden existieren noch 16. ![]() Öjebyn Kyrkstad Öjebyn erhielt 1621 die Stadtrechte. Aus ihr entstand das heutige Piteå. Nach einem Brand 1666 und aufgrund der Landhebung von immerhin 8mm pro Jahr wurde die Stadt an der Mündung der Pite Älv verlegt. Der Ursprung der Kirche geht auf das Jahr 1408 zurück. ![]() ![]() Gammelstad – Nederluleå Wie Öjebyn bekam Luleå 1621 Stadtrechte und musste auch (1649) verlegt werden. Gammelstad besteht heute noch aus 408 Häuschen und das beste und größte Beispiel für nordskandinavische Art der Besiedelung. Die Kirchstadt wurde 1996 als Weltkulturerbe anerkannt. WHC ![]() Bonnstan Kyrkstad - Info in englisch: BONNSTAN ![]() Lappstaden in Arvidsjaur Die Lappstad besteht aus etwa 80 Gebäuden und befindet sich mitten in Arvidsjaur. Die ältesten sind aus dem 17-ten Jahrhundert. Die Lappstad ist die größte noch erhaltene samische Kirchstadt. Am letzten Wochenende im Juni findet das Storstämningshelgen (großer Stammesurlaub) statt. Arvidsjaur liegt an der Kreuzung der Silberstraße von Skellefteå nach Bodø und dem Inlandsvägan. Einwohner hat Arvidsjaur etwas wenig als 5000, 20 Samen-Familien davon leben noch traditionell. Ankarede Seit Urzeiten ist Ankarede ein Kirch- und Sammelplatz für die Samen. Die Gottesdienste der Samen an Mittsommer locken viele Besucher. Die Kapelle in Ankarede ist aus Holz, der Turm der Kapelle hat eine Spitze, an den Firsten sitzen Drachenköpfe. Am Turm befindet sich der Eingang, den Sie durch eine Vortreppe erreichen. Vor der Restaurierung (1953-54) entsprach die Einrichtung dem neugotischen Stil. Gestrichenes Holz gibt nun dem Altar einen reinen, schönen Eindruck. Das Gemälde am Altar wurde von Helge Lindén gemalt. Die Kanzel wurde im Zuge der Restaurierung eingebaut. Besondere Aufmerksamkeit sollte man der Armatur in der Kapelle schenken. ![]() ![]() ![]() Vilhelmina Kyrkstad aus dem 18-ten Jahrhundert, Lövånger Kyrkstad Ende September zum Skörde-Markt ![]() ![]() Die Kirchstadt von Älvsbyn besteht noch aus über 30 Häusern, die meisten aus dem 18. Jahrhundert. Die Häuser werden immer noch von ihren Besitzern genutzt - wenn auch nur noch selten. Die Kirche wurde 1803-13 aus Holz in Kreuzform gebaut. Als Vorbild diente die Kirche von Öjebyn. Der Baustil ist typisch österbottnisch, der achteckige Turm wurde 1848 angebaut. 1874 wurde die Kommune Älvsby unabhängig von Piteå. ![]() ![]() ![]() Rättvik (Siljan See) Noch heute rudern Kirchgänger in Tracht über den See zur Sonntagsmesse. ![]() ![]() Die Kirche von Rättvik liegt direkt am Siljan See, nördlich schließt sich die Kyrkstad an und südlich direkt am Friedhof steht ein Gedenkstein mit folgender Inschrift: "Der Schwedische König und das schwedische Volk errichteten 1893 dieses Denkmal" Die Schlangenwindung des Steines enthält diese Runeninschrift: "Bei der Kirche von Rättvik trat im Dezember 1520 Gustaf Eriksson Wasa zum ersten Mal öffentlich auf, die Dalekarlier auffordernd, das Vaterland von ausländischer Herrschaft und Unterdrückung zu befreien + Hier wurde im Januar 1521 Christians Kriegsleute siegreich bekämpft + Diese Tat, der Anfang des Befreiungskrieges, wurde nur von den Männern von Rättvik allein ausgeführt, die auch Gustaf unter allenverwicklungen Treue bewahrten + Hierdurch wurde der Grund gelegt zum großen Werk Gustaf des ersten für die Selbständigkeit und Entwicklung Schwedens" ![]() ![]() ![]() ![]() Fatmomakke Kirchplatz der Samen seit dem 17-ten Jahrhundert Infos: |