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Lofoten
und Vesterålen Geographie Als Lofoten bezeichnet man die nördlich des Polarkreises und westlich im Meer gelegene Inselgruppe zwischen dem 67. und 68. Breitengrad (westlich von Narvik). Die wichtigsten Inseln sind Austvågøy, Gimsøy, Vestvågøy, Flakstadøy, Moskenesøy, Værøy und Røst. Bis Å führt die E10 über Brücken, unterseeische Tunnel und Fähren. Die Gesamtfläche beträgt 1.227 km², etwa 24.500 Menschen wohnen in dieser Region. Die Lofoten - das sind Berge und spitze Gipfel, offenes Meer und geschützte Buchten, Strände und große, unberührte Landgebiete. Geschichte Die ersten Menschen kamen vor ca. 6.000 Jahren auf die Lofoten. Die Steinzeitmenschen lebten vom Fischfang und der Jagd in einem Gebiet mit guten Lebensbedingungen. Schon vor 4.000 Jahren wurde auf den Lofoten Getreide angebaut. In der Wikingerzeit entstanden mehrere große Häuptlingssitze. In Borg auf Vestvågøy hat man die Reste eines solchen Häuptlingshofes gefunden, auf dem die größte Versammlungshalle stand, die wir in ganz Skandinavien aus der Wikingerzeit kennen. Das Gebäude war 8,5 m breit und 83 m lang. Eine Nachbildung wurde in Borg errichtet. LOFOTR - das Wikingermuseum in Borg wurde am 1. Juni 1995 eröffnet. Der Lofotfischfang erlangte schon früh Bedeutung. Aus Kabeljau hergestellter Stockfisch war die wichtigste Handelsware, die praktisch überall nach Europa verkauft wurde. Noch heute ist Italien der wichtigste Markt für Stockfisch bester Qualität von den Lofoten. Bei Kabelvåg lag die einzige mittelalterliche Stadtgründung des hohen Nordens, Vågar. Klima Der warme Golfstrom macht das Klima auf den Lofoten viel milder, als es in anderen Gegenden der Erde ist, die so weit nördlich liegen, z.B. in Alaska oder auf Grönland. Das Küstenklima auf den Lofoten sorgt für milde Winter und verhältnismäßig kühle Sommer. Januar und Februar sind die kältesten Monate mit einer Durchschnittstemperatur von -1 Grad. Im Juli und August ist es am wärmsten bei mittleren Temperaturen um 12 Grad. Mai und Juni sind die trockensten Monate mit mittleren Niederschlägen von 40 mm Regen. Mitternachtssonne Auf der West- und Nordseite der Lofoten kann die Mitternachtssonne in der Zeit vom 27. Mai - 17. Juli beobachtet werden. Grundgestein und Landschaft Die Lofoten weisen eine interessante Geologie auf. Das Gebiet wird von umgewandelten Gesteinsarten dominiert, die vor ca. drei Mrd. Jahren entstanden sind. Sie gehören damit zu den ältesten Gesteinsarten auf der Erde. Trotzdem wurden die Berge auf den Lofoten erst während der letzten Eiszeit geformt, die vor ca. 10.000 Jahren zu Ende ging. Als das Eis verschwand, blieben scharfe Spitzen und Kanten stehen. Zwischen allen Inseln der Lofoten gibt es starke Gezeitenströmungen. Am bekanntesten ist der Moskenesstraumen zwischen Lofotodden und Værøy. Vogelwelt Die Lofoten besitzen eine abwechslungsreiche Vogelwelt. Man trifft hier Wald-, Moor-, Heide- und Seevögel an, außerdem besuchen im Frühjahr und Herbst viele Zugvogelarten die Inseln. So fühlt sich hier der Seeadler wohl, und er bildet einen der weltweit größten Bestände. Auch die meisten Seevögel kommen hier vor, z.B. Tordalk, Trottellumme, Kormoran, Dreizehenmöwe und der charakteristische Papageitaucher. Vor allem die äußersten Inseln, Værøy und Røst, sind für ihre Vogelkolonien und -felsen bekannt. Tausende und Abertausende von Seevögeln nisten hier auf diesen Inseln. Leben im Meer Der Golfstrom führt viele Fischarten von Süden heran, und arktische Arten wandern aus dem Norden ein. Fisch war immer die Lebensgrundlage für die Lofoten, wegen der Nähe zu den Fischgründen. Der winterliche Dorschfang hat eine herausragende wirtschaftliche Bedeutung. Darüber hinaus fängt man so wichtige Arten wie Schellfisch, Seelachs, Rotbarsch, Seewolf, Hering, Lumb, Leng, Scholle, Heilbutt und Tintenfisch. Seehunde und Schwertwale werden regelmäßig im Meer bei den Lofoten beobachtet. Pflanzenwelt Auch die Pflanzenwelt auf den Lofoten ist reich an Arten. An den Stränden können Bergpflanzen gleich neben Wiesen- und Strandpflanzen auftreten. Ursache hierfür ist die offene Landschaft mit den relativ kühlen Sommern, was den Bergpflanzen die Existenz bis dicht ans Wasser ermöglicht. Soweit es Wald auf den Lofoten gibt, besteht er meist aus kleinwüchsigen Birken, Ebereschen und Salweiden. Die auf den Lofoten vorkommenden Nadelbäume sind angepflanzt. Das Sumpfknabenkraut (siehe Orchideen Europas) habe ich hier und auf den Vesterålen schon zu hunderten gefunden. Infos (Lofoten - Moskenes und Flakstad): http://www.lofoten-info.no Infos (Destination Lofoten):http://www.lofoten-tourist.no in diesen engen Fjord fahren die Postschiffe der Hurtigroute LOFOTEN, das älteste Postschiff, heute bereits außer Dienst Vestpollen (Austvågøya) Leknes (Vestvågøya) |